Geimpft, aber Geil! Unser Redebeitrag.

Letzten Freitag (3.12.2021) sind auf dem Markt zwischen 250 und 300 Personen zusammengekommen, um unangemeldet gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. In den sozialen Netzwerken wird schnell deutlich, welche Menschen sich daran beteiligen oder solidarisieren. Es sind bekannte Gesichter der hiesigen Naziszene. Eine 3. Weg-Aktivistin und Liedermacherin hat auch für den heutigen (10.12.2021) Freitag zu erneuten Protesten aufgerufen.
Eine neurechte Gruppierung, welche seit einiger Zeit ihr Unwesen in der Region treibt, schreibt über den tollen Erfolg und dass sie diese Proteste nutzen will, um neue Strukturen aufzubauen. Hier müssen wir ganz genau hinschauen und aufpassen.

Es ist ok und sogar wichtig, Kritik an Politik und andere Verantwortliche zu äußern. Kritik kann auch hier auf unserer Kundgebung ihren Raum finden. Denn dafür muss man nicht mit Nazis auf die Straße, man muss nicht ohne Hygienemaßnahmen an illegalen Spaziergängen teilnehmen. In der derzeitigen Situation ist das verantwortungslos! Es zeigt, dass der Ernst der Lage offensichtlich nicht anerkannt wird.
Ein gemeinsamer Grund und Boden wird bei vielen Teilnehmenden an diesen sog. “Corona-Spaziergängen” verlassen. Wissenschaft und die Pandemie werden in großen Teilen geleugnet. Jede*r kann eine eigene Meinung haben, aber ein Recht auf eigene Fakten gibt es nicht.

Dem Ganzen wollen wir mit Ironie und schlechtem Geschmack entgegentreten, weil Diskussion und Aufklärung auf einer solchen Basis zwecklos sind. Von Nazis und Schwurbler*innen lassen wir uns nicht spalten. Die Mehrheit der Gesellschaft lässt sich impfen und leistet einen Beitrag zum Überwinden der Krise.

Seit gut einem Jahr gibt es die Corona-Schutzimpfung und: Wir leben noch!Momentan scheint der einzige Weg aus der Krise, dass möglichst viele Menschen, die können, sich impfen lassen. Um sich selbst zu schützen. Um andere zu schützen. Und vor allem, um das ohnehin kaputtgesparte Gesundheitssystem nicht noch weiter zu belasten. Eine Krankenpflegerin hätte heute gern bei uns gesprochen, aber sie schafft es nicht, weil sie eine Überstunde nach der nächsten schiebt. Auch in Jena wurden Anfang Dezember die ersten Intensivpatient*innen in andere Bundesländer ausgeflogen.

Wir appelieren an all diejenigen, die sich an den Spaziergängen beteiligen: lasst euch impfen. Es ist keine Schande, die eigene Meinung zu ändern. Impftermine könnt ihr, direkt hier mit uns ausmachen. Dabei unterstützen wir gern.

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